Do sein Tipps & Tricks zum Fischen
Du solltest die wichtigsten einheimischen Fischarten sicher voneinander unterscheiden können. Nur so kannst du entscheiden, ob du einen gefangenen fisch mitnehmen darfst oder nicht. Denn für die unterschiedlichen Fischarten gelten ganz unterschiedliche Schonzeiten und Mindestmaße
(=Leichzeiten).
Die Einteilung in verschiedene Fischregionen ist für dich eine gute Hilfe, wenn du an einem fremden Fluss angeln willst. Wenn du herausbekommst, zu welcher Region der Fluss gehört, kannst du schon ganz gut abschätzen, welche Fischarten dort Vorkommen.
Bachforellen lauern gerne hinter großen Steinen, unter überhängenden Ästen oder in Uferausspülungen. Regenbogenforellen stehen am Grund tiefer Gumpen und Rinnen.
Äschen sind leider sehr selten geworden. Um sie zu fangen, solltest du dein Glück an Stellen mit mäßiger Strömung versuchen. Gut sind die Stellen hinter Steinen, über Unterwasserpflanzen oder in Grundnähe.
Barben sind kampfstarke Fische. Um sie zu fangen angelst du am besten direkt in der Strömung oder am Strömungsrand.
Gute Fangchancen auf Brachsen, Karpfen und Schleien hast du an der Scharkante (Übergang zwischen der mit Pflanzen bewachsenen, flachen Uferzone und der Tiefenzone). Barsche und Zander jagen oft in der Strommitte, Hechte stehen dagegen gerne im Kraut.
Auf Flundern angelst du am besten über sandigen Grund.
Wegen der ungünstigen Wassertemperaturen und dem schlechten Nahrungsangebot darfst du in Forellen- und Saiblingsseen keine Rekordfänge erwarten.
In Felchenseenleben die besonders großen, so genannte Felchenhechte. Sie folgen den Felchenschwärmen und stehen im Gegensatz zu ihren Artgenossen nicht in Ufernähe, sondern in Freiwasser. Um sie zu fangen, brauchst du leider in den meisten fällen ein boot.
Wenn du einen Hecht fangen möchtest, ist ein Hecht-Schleien-See für dich optimal. Da die dichten Wasserplflanzenbestände den Hechten hervorragende Versteckmöglichkeiten bieten, sind sie sehr zahlreich.
Nach heftigen Algenblüten solltest du nur in flachen Gewässerzonen angeln. Wegen Sauerstoffmangel sind dann nämlich die mittleren und tieferen Gewässerzonen für die Fische unbewohnbar.
Weiher und Teiche sind Topgewässer, um mit dem Angeln zu beginnen. Zum einen sind sie klein und übersichtlich. Zum anderen beherbergen sie oft einen hervorragenden Karpfen-, Schleien- oder Karauschenbestand.
Brücken sind tolle Beobachtungsplätze. Wenn du von einer Brücke aus die Fische beobachtest, kannst du viel über ihr Verhalten erfahren.
In der Nähe von Einmündugen und Ausläufen kannst du auch Forellen, Äschen, Nasen und Barben fangen – lauter Fischarten, die eigentlich Fließgewässer bevorzugen.
Am besten nimmst du einen erfahrenen Angler mit, wenn du zum ersten Mal in ein Angelgeschäft gehst. Lass dich auch vom Verkäufer ausführlich beraten. Oft ist es besser, nicht das Allerbilligste zu kaufen. Gib bei Rute und Rolle lieberein paar Euro mehr aus und achte auf gute Qualität. Umso länger wirst du beim Angeln Freude an deiner neuen Ausrüstung haben.
Letztlich ist es Geschmackssache, ob du eine Teleskop- oder eine Steckrute kaufst. Für eine Teleskoprute spricht das kleinere Packmaß, für eine Steckrute die bessere Aktion.
Da Kohlefaserrute den elektrischen Strom leiten, solltest du bei einem aufziehenden Gewitter sofort mit dem Angeln aufhören.
Beim Angel ist oft weniger mehr. Gerade am Anfang fängst du oft besser, wenn du nur mit einer Rute angelst. Es ist nämlich gar nicht so einfach, sich auf zwei Ruten gleichzeitig zu konzentrieren. Kurz einmal auf die falsche Rute geschaut- und schon hast du wieder einen Biss verpasst.
Richtig Geld sparen kannst du beim Ruten- und Rollenkauf, wenn du dich nach Auslaufmodellen vom Vorjahr umschaust. Oder wenn du bei deinem angeldem Papa oder Onkel zum Räubern gehst: Sicher haben sie eine alte Angelrute, mit der sie selber nicht mehr fischen, die aber noch gut in Schuss ist.
Nach jedem Drill und am Ende jeder Angelsitzung solltest du dieersten ein, zwei Meter deiner Angelschnur kontrollieren, indem du sie zwischen Daumen und Zeigefinger hindurchziehst. Fühlt sie sich rau oder geknickt an, solltest du das beschädigte Stück der Angelleine sofort abschneiden. Ansonsten verlierst du mit ziemlicher Sicherheit deinen nächsten Fisch, weil deine Angelschnur beim Drill genau an dieser stelle reißt.
Am besten wählst du das Vorfach um etwa 0.05 mm dünner als die Hauptschnur.
Wenn du die Fische schonen willst, weil du zum Beispiel in einem Gewässer mit vielen kleinen Fischen angelst, kannst du den Widerhaken mit einer Flachzange andrücken. Beim Drill musst du dann allerdings besonders darauf achten, dass die Schnur immer unter Spannung steht. Dafür geht das Hackenlösen mit einem solchen Haken einfacher.
Mit dem Daumennageltest kannst überprüfen, ob dein Angelhacken scharf ist. Dazu musst du den Haken auf dem Fingernagel deines Daumens aufsetzen. Ist er noch ausreichend scharf, krallt er sich sofort in deinen Nagel. Schlittert er dagegen über den Nagel, ist Nachschärfen angesagt.
Beim Bleischrot musst du darauf achten, dass es möglichst weich ist und sich mit bloßem Fingern and der Schnur festdrücken lässt.
Bei ungünstigen Lichtverhältnissen kannst du farbiges Isolierband um die Antenne deines Schwimmers wickeln.
Posen sind sehr zerbrechlich. Gute und billige Aufbewahrungsboxen sind leere Kunststoffverpackungen für Tennisbälle.
Einhängebissanzeiger kannst du aus einer leeren Filmdose oder einem Überraschungsei leicht selber bauen. Stich einfach ein Loch in den Deckel und schieb einen acht Zentimeter langen Drath durch dieses Loch. Knick den Draht auf der Innenseite des Deckels etwas um, damit er nicht mehr herausrutschen kann. Den Teil des Drahtes, der aus dem Deckel herausschaut, formst du zu einem Halbbogen. Boden und Deckel noch zusammengesteckt- und schon ist die Bissanzeigermarke „Eigenbau“ fertig.
Mit einem roten Wollpuschel oder einer roten Plastikflosse kannst du die Fängigkeit deiner Spinner oder Blinker verbessern: Die Farbe Rot übt auf alle Raubfische eine starke Reizwirkung aus.
Bevor du die verschiedenen Knoten zusammenziehst, solltest du sie unbedingt mit Spucke anfeuchten. Dadurch rutscht die Schnur besser und die Knoten halten bombenfest.
Alle Knoten und wie ihr sie binden müsst, findet ihr in dem Buch =Angelknoten leicht gemacht= von Erwin Staub.
Wenn du deine Rute nach dem Angeln auseinander baust, solltest du Steckruten immer so nahe wie möglich an den Hülsen packen und mit einem gleichmäßigen Zug auseinander ziehen. Teleskopruten solltest du in der Nähe der Segmentübergänge packen und die einzelnen Segmente vorsichtig zusammenschieben. Verwende nie die Routenringe als Halt. Sie brechen sehr leicht.
Richtiges Werfen lernst du nur durch regelmäßiges Training. Zielwerfen kannst du mit den Angelfreunden als Wettspiel auf der grünen Wiese üben. Alles, was ihr dazu braucht, ist eine Decke, die ihr in 10, 15 oder 20 Meter Entfernung ausbreitet. Jeder Teilnehmer bindet ein 10 Gramm schweres Blei an die Schnur seiner Rute und versucht sei Blei genau auf die Decke zu werfen. Ihr könnt das Spiel schwieriger machen, indem ihr die Decke zusammenfaltet.
Oft ist weniger mehr. Viele Fische kannst du unmittelbarer Ufernähe fangen, etwa unter überhängenden Ästen oder neben einer versunkenen Wurzel. Deshalb ist ein zielgenauer Wurf in den meisten fällen viel besser als ein ultraweiter Wurf.
Besonders frisch und knackig bleiben Würmer, wenn du sie statt in Erde in feuchten Moos aufbewahrst.
Du kannst deine Maden mehrere Wochen lang aufbewahren, wenn du sie im Kühlschrank lagerst. Um Ärger zu vermeiden, solltest du das aber vorher mit deiner Mutter abklären!
Ritze deinen Köderfisch mit einem Messer einige Male an den beiden Seiten ein. Dadurch duftet er unter Wasser noch deutlich verführerischer.
Ein altes Küchensieb ist sehr gut geeignet, um kleine Fischnährtiere aus dem Uferschlamm herauszusieben.
Brotteige veredelst du am besten mit Aromastoffen aus Mutters Küche. Einfach ein bisschen Honig, Vanillezucker oder Puddingpulver beigemischt, schon schmeckt der Teig denn Fischen extralecker.
Egal, ob du mit Mais, Brotkruste, Würmern oder Maden angelst – damit dein Anhieb richtig durchkommt, solltest du die Hakenspitze und den Widerhacken immer frei lassen. Einzige ausnahmen sind große Teilkugeln. In solchen fällen darf der Hacken völlig verschwinden.
Wenn sich Enten, Blässhühner oder Schwäne an deiner Angelstelle aufhalten, solltest du auf die Brotkruste verzichten. Schließlich willst du ja keine Wasservögel fangen.
Wenn einmal gar nichts geht, lohnt es sich zu experimentieren. Versuch es doch mal mit Ködercocktails: Mais/ Made oder Wurm/ Made.
Dein Anhieb muss umso stärker ausfallen, je weiter entfernt vom Ufer du angelst und je mehr Schnur lose im Wasser liegt. Bei kurzen Angelentfernungen ist dagegen viel Gefühl gefragt. Sonst kann es passieren, dass bei einem großen Fisch das Vorfach reißt.
Bei einem großen Fisch ist es sinnvoll, ihn sich zuerst im freien Wasser austoben zu lassen. Wenn du den Fisch gleich Richtung Ufer ziehst, kann er in Ufernähe noch einmal „explodieren“ und die Schnur zerreisen. Weiter draußen ist mehr Schnur zwischen dir und dem Fisch. Dadurch werden die heftigsten Fluchten besser abgepuffert und es kommt nicht zum Schnurbruch.
Beim Hechtangeln ist ein Rachensperrer ein gutes Hilfsmittel. Sonst kann es dir leicht passieren, dass du dich beim Hakenlösen an den vielen scharfen Zähnen des Hechts übel schneidest.
Ein etwa 3 Zentimeter dickes und 25 bis 30 Zentimeter langes Rundholz ist billiger und brauchbarerer Schlagstock zum betäuben der Fische.
Aale sind zu näh, um sich mit einem Schlagstock betäuben zu lassen. Um sie zu töten, musst du dein Messer dicht hinter dem Kopf ansetzen und die Wirbelsäule durchtrennen.
Was schmeckt leckerer als am Lagerfeuer gebratene Fische? Du brauchst dazu nur Alufolie, etwas Zitrone und vielleicht ein paar Kräuter und Gewürze. Stopf Kräuter und Gewürze in die Bauchhöhle des Fisches, beträufelt ihn mit Zitrone und schlag in dick in Alufolie ein. Dann legst du den Fisch auf einen Rost oder steckst ihn auf einen Ast. Lass ihn über der flamme brutzeln, bis er gar ist – und dann guten Appetit!
Das Angeln mit der Zitterspitze ist die ideale Grundmethode für zaghaft beißende Fische.
Mit einer Durchlaufmontage kannst du natürlich auch auf viele andere Grundfische angeln, die nicht zu zaghaft beißen. Die Selbsthakmontage in Kombination mit der Haarmontage bewährt sich nicht nur bei Karpfen, sondern auch bei Schleien und Barben.
Beim Aalangeln solltest du immer einen Taschenlampe bereithalten – und einen ganzen Schwung fertig gebundenen Vorfächer samt Haken. Da Aale den Haken meist tief schlucken, ist es viel besser, das Vorfach einfach am Karabinerwirbel anzuhaken, den Aal schnell zu töten und dann mit einem neuen Vorfach weiterzuangeln. Die Haken kannst du dann in aller Ruhe zu Hause bei gutem Licht lösen.
Passe die Größe toter Köderfische an die Fischart an, die du fangen möchtest. Als Faustregel gilt: Fingerlang für Barsch und Forelle, Finger – bis halblang für aal und Zander, handlang und länger für Hecht und Wels.
Beim Austarieren der Pose gehst du am besten Bleischrot für Bleischrot vor. Klemm also ein Bleischrot an die Hauptschnur, wirf die Montage ins Wasser und schau, was passiert: Wenn die Pose auf der Wasseroberfläche umkippt oder noch ein Teil des Posenkörpers aus dem Wasser Herrausschaut, hast du noch zu wenig Blei angeklemmt. Taucht sie ganz unter, ist es bereits zu viel. Schaut nur die Antenne aus dem Wasser, stimmt die Bebleiung. Diese Vorgehenshinweise funktioniert allerdings nur, wenn die Bleischrote nicht auf dem Gewässerboden aufliegt. Soll also deine Feststellpose oder den Gummistopper deiner Laufpose so ein, dass die Bleischrote immer frei im Wasser schweben.
Ein Lotblei kannst du leicht selber basteln. Alles was du dazu brauchst, ist eine Bleikugel, ein Nagel, ein Stück Draht, einen halben Flaschenkorken und etwas Sekundenkleber. Klopf die Bleikugel platt und kleb sie unter den Korken. Mit einem heißen Nagel bohrst du noch ein Loch durch Korken und Bleiplatte. Führ den Draht durch das loch und form ihn auf der Korkoberseite zu einer kleinen Öse. Unter der Bleiplatte biegst du den Draht um, damit er nicht durchrutschen kann. Wenn du jetzt die Gewässertiefe ausloten willst, führst du einfach den Haken durch die Öse und Hackst ihn zusätzlich im Kork fest. Der Clou dabei: Beim Grundangeln kannst du das selbstgebastelte Lotblei auch als Stehaufmännchen – Blei für schlammigen Grund verwenden.
Wenn die Fische in Grundnähe nicht beißen, solltest du mit der Tiefeneinstellung deines Schwimmers herumspielen. Manchmal halten sich die Fische auch in höheren Wasserschichten auf.
Durch Anfüttern mit Paniermehl oder Mais kannst du Friedfische oft für lange Zeit an deiner Angelstelle halten.
Beim Posenangeln in Fließgewässern solltest du die Bleischrote auf der Hauptschnur enger zusammendrücken. Dadurch sinkt der Köder in der Strömung schneller ab.
Mach dich im flachen, klaren Wasser mit den Laufeigenschaften deiner Blinker, Spinner, Wobbler und Weichplastikköder vertraut. Teste sie bei verschiedenen Einhohlgeschwindigkeiten und beobachte genau, wie sie reagieren, wenn du für eine Sekunde mit dem Kurbeln aufhörst. So weißt du später beim Angeln immer ganz genau, was dien Köder unter Wasser gerade macht.
Dein Bleikopf eines Weichplastikköders solltest du immer so montieren, dass der Haken – nachdem du ihn durch das „Maul“ des Köders geschoben hat– am Rücken wieder heraustritt. Dabei sollten Hakenbogen und Spitze des Hakens völlig frei liegen. Mit dieser Montage hast du nicht nur die besten Chancen, einen Fisch zu haken, sondern auch am wenigsten Hänger.
Zähle nach dem Wurf langsam bis zehn und beginne erst danach mit dem einholen des Köders. Dann kannst du- außer in ganz tiefen Gewässern- sicher sein, dass dein Spinnköder den Boden erreicht hat.
Als Anfänger angelst du am besten an kleineren Gewässern. In größeren Gewässern gibt es zwar meist die größeren Fische, aber die sind in der Regel schwer zu finden. Kleinere Gewässer sind überschaubarer. In ihnen findest du viel leichter gute Angelstellen. Außerdem haben sie oft einen guten Bestand an kleinen und mittelgroßen Fischen- für Anfänger gerade richtig.